Der Hof Leising in Münster ist für einige ein Begriff – nicht zuletzt wegen Tante Hermine die den Hof, dessen Geschichte bis ins Jahr 900 zurückreicht, 1930 übernommen hatte und hier jahrzehntelang lebte. Als Susanna und Peter erfuhren, dass der Hof zum Verkauf stand, zögerten sie nicht lange.

„Abends, wenn das Licht die Holzbalken streichelt, fühlt es sich an, als würde das Haus Geschichten flüstern“
Peter
Küche, Ess- und Wohnbereich
Die Sanierung verlangte handwerkliches Können: Zimmerleute, die auf Fachwerk spezialisiert sind, bearbeiteten die historischen Balken, Betonbauteile wurden vor Ort gegossen. Für die Küche reiste sogar ein befreundeter Schreiner aus Ettlingen, rund 500 Kilometer entfernt, an. Sein Werk: maßgefertigte Schubladen, die auf den ersten Blick minimalistisch wirken, aber hinter den großen Fronten zusätzliche, versteckte Fächer bieten.
Das Farbkonzept von Susanna und Peter ist bewusst ruhig: gedeckte, natürliche Nuancen, die sich harmonisch in das historische Fachwerk einfügen. Alle Wände wurden mit einem mineralischen Silikat-Farbe von Brillux gestrichen – offenporig, ökologisch und raumklimafreundlich, genau richtig für denkmalgeschützte Gebäude Ein Moment, der Susanna in Erinnerung geblieben ist: „Mir war vorher gar nicht klar, wie viele verschiedene Weißtöne es gibt – als der Maler mir die Probeanstriche an die Wand setzte, war ich völlig überrascht.“ Die zurückhaltende Farbpalette lässt den Raum atmen und unterstreicht die Struktur der alten Balken.


Das Lichtkonzept stammt von der Tochter der beiden – Innenarchitektin und Lichtdesignerin – und macht die Räume zu stimmungsvollen Bühnen. Warmes Licht betont die alten Balken, gezielte Spots im Boden setzen Akzente, und jede Zone hat ihre eigene Atmosphäre.
Gästebad
Von der wischfesten Farbe Sensocryl hinter dem Waschbecken im Gästebad – statt Fliesen – bis hin zum maßgefertigten Hundezuhause im Wohnzimmer für den geretteten Vierbeiner aus Rumänien: Die Liebe zum Detail zieht sich durch alle Räume.
Garten
Susanna ist leidenschaftliche Gärtnerin. Ihr Blumenparadies ist so angelegt, dass es zu jeder Tageszeit den perfekten Sitzplatz gibt – je nach Sonnenstand. Die Ecken sind nach Saison angelegt und tatsächlich fühlt man sich, als wäre man im Urlaub.
Dachgeschoss
Das Dachgeschoss ist heute Susannas Lieblingsplatz. Eigentlich als Studio geplant, könnte es später einmal Wohnraum für eine Pflegerin werden. Jetzt ist es ihr Rückzugsort, von dem aus sie Rehe, Pferde und andere Tiere auf den Feldern beobachten kann. Und für Peter gibt es einen Beamer, damit er auf dem Kuschelsofa entspannt Bundesliga schauen kann.
Aus dem ehemaligen Pferdestall ist ein nachhaltiges, individuelles Zuhause geworden – verwurzelt in der Geschichte des Hofes und bereichert durch handwerkliche Meisterleistungen. Wichtig war dem Ehepaar, nicht nur ein Haus zu sanieren, sondern auch Tante Hermines Erbe zu ehren. Das ist ihnen hervorragend gelungen.

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Schön, endlich zuhause anzukommen. Wir zeigen, wie es aussehen kann. Es wird Zeit loszulegen!