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Holzbeschichtungen: Schutz und farbige Gestaltungsmöglichkeiten

Titelfoto: 246586912 Kalyakan © stock.adobe.com;

Dieser Artikel erschien im Planquadrat 3/20

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Holz ist der wichtigste und am häufigsten genutzte nachwachsende Rohstoff. Seit der Vorzeit hat er nachweisbar einen hohen Nutzwert für den Menschen und gilt bis heute als eines der vielseitigsten Materialien. Der Einsatz von Holz ist so flexibel wie die Gestaltungsmöglichkeiten mit ihm: ob als Bauholz oder für Möbel, als Holzwerkstoff oder Zellstoff für die Papierindustrie – oder energetisch als Brennstoff.

Holz als konstruktives Element

Holz ist hochleistungsfähig. Trotz natürlichen Ursprungs ist es ein technischer Werkstoff für konstruktiv anspruchsvolle, moderne Bauwerke. Holz emotionalisiert. Es ermöglicht energieeffizientes und nachhaltiges Bauen unter Berücksichtigung höchster atmosphärischer Ansprüche. Holz ist der Werkstoff mit positiver Primärenergiebilanz.

Geschütztes Holz lebt ewig

Holz, das sich vollständig unter Wasser befindet und niemals mit Luft in Berührung kommt, könnte ewig halten. Man betrachte die Lagunenstadt Venedig, die vornehmlich auf Holzpfählen erbaut wurde. Angekohltes Holz, also eine durch Feuer gezielt verbrannte äußere Schicht, schützt ebenfalls den inneren Kern vor Verwitterung und sorgt dafür, dass die statischen Eigenschaften auch im Brandfall möglichst lange erhalten bleiben.

Holzschutz im Außenbereich

Die Positionierung des hölzernen Bauteils oder der Verkleidung im Außenbereich spielt natürlich eine große Rolle. Besteht Schutz vor Regen und Wind? Handelt es sich um die Wetterseite und in welcher Region steht das Gebäude? Davon und von der Höhe des gewünschten Schutzes hängt die Planung des konstruktiven Holzschutzes und die Wahl der Holzbeschichtungen ab.

Chemischer Holzschutz sollte immer selektiv erfolgen – also nur, wenn er aufgrund der verwendeten Holzart und der Objektsituation erforderlich ist, und auch nur dort, wo er tatsächlich wirken soll: tief im Holz. Die zu verwendende Imprägnierung muss demnach ein gutes Penetrationsvermögen haben.

Physikalischer, also deckend oder lasierend aufgebrachter Holzschutz ergänzt die konstruktiven Maßnahmen und den chemischen Schutz. Dabei werden geeignete Beschichtungen eingesetzt, die einerseits Witterungseinflüsse vom Holz fernhalten und andererseits der Oberflächengestaltung dienen.

 

Holzschutz im Innenbereich

Der Einsatz des natürlichen Materials Holz im Innenraum hat Tradition und ist gleichzeitig moderner denn je. Gerade der Kontrast zwischen Beton, Stein oder Stahl und dem nachwachsenden Rohstoff ist ein architektonisches Mittel, das gestalterisch vielfältige Möglichkeiten in sich birgt.

Wichtig sind der Verzicht auf Schadstoffe, die Vermeidung von Emissionen jeglicher Art und die Erhaltung einer schönen Optik – auch wenn Patina manchmal sehr charmant sein kann. Die Möglichkeiten, Holz lasierend oder deckend zu schützen und farbig zu gestalten, sind immens.

 

Die ganze Vielfalt der Farbgestaltung

Welche lasierenden und deckenden Farbtöne passen zusammen und steigern sich in ihrer Wirkung gegenseitig? Welche Farbkombinationen sind sinnvoll bei beispielsweise lasierten Fensterrahmen, aber vielleicht lackierter Tür? Wie kann eine harmonische farbliche Abstimmung hinsichtlich der Fassadenfarbe erfolgen? Welche Töne sind gut einzusetzen bei gewünschten Kontrasten oder eben harmonischen Farbklängen?

In der Gestaltungsmappe Holzbeschichtungen finden Sie die wichtigsten vier Gruppen von Holzlasuren (Echtholzfarbtöne, farbige Grautöne, Blau-/Grünnuancen sowie kräftige und Metallicfarbtöne) und jeweils zugeordnet eine faszinierende, farbharmonische Auswahl von Deckanstrichen für Holz und Putz.

 

Metallic-Look: wie natürlich gealtert

Durch Sonneneinstrahlung wird bei unbehandeltem Holz nach und nach der Holzbestandteil Lignin abgebaut. Die Folge: Das Holz vergraut und bildet je nach Holzart eine metallisch-silberne Patina aus. Mit der Gel-Lasur 510 in metallischen Farbtönen lässt sich die ansprechende Optik von natürlich verwittertem Altholz in verschiedenen Farbnuancen gleichmäßig imitieren und gleichzeitig das Holz schützen.

 
 

Der Reiz matt lasierter Holzoberflächen

Brillux bietet verschiedene Lösungen für dauerhaft matte Oberflächenbeschichtungen. Die wetterbeständige Mattlasur 618 eignet sich für die Applikation auf allen Laub- und Nadelhölzern. Die Natürlichkeit und ursprüngliche Optik des naturgemäß matten Materials bleibt so bestens erhalten und gleichzeitig hervorragend geschützt.

Beschichtungsarten – Entscheidungen aus Prinzip!

Lasuren

Soll die Struktur und eventuell die natürliche Farbe des Holzes sichtbar bleiben? Soll der Charakter des Materials erhalten, die Farbe jedoch an das (innen-)architektonische Konzept angepasst werden? Hier empfehlen sich tief in das Holz eindringende Lasuren, die die Oberflächen schützen und ihnen einen satten, natürlichen Farbton verleihen, der durch regelmäßiges Nachlasieren immer wieder aufgefrischt werden kann. Farbige Lasuren erhalten den Charakter des Materials und gestalten gleichermaßen, wobei höher pigmentierte Lasuren stets einen besseren UV-Schutz bieten als farblose oder niedrig pigmentierte.

Lacke

Soll die Oberfläche farblich homogen und gegebenenfalls sogar stark akzentuiert wirken? Lacke legen sich als schützende Schicht auf den Untergrund, glätten so Poren, erhalten aber, je nach Produkt, dennoch die Struktur, negieren in farbiger Ausführung manchmal die natürliche Herkunft. Der Gestaltungsspielraum ist grenzenlos, ebenso wie die Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit. Hier gilt: Je dunkler der Farbton, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich gemäß physikalischer Grundsätze bei starker Sonneneinstrahlung und unter hoher UV-Wirkung Risse in der Lackoberfläche bilden.

Das sollte man wissen

Überall dort, wo Feuchtigkeit über unvermeidliche Konstruktionsfugen in das Holz eindringen kann, sollte der Feuchtigkeitsausgleich durch die Beschichtung sichergestellt werden. Das gilt insbesondere für alle nicht maßhaltigen und begrenzt maßhaltigen Bauteile wie Zäune, Verbretterungen und Dachuntersichten.

Die gute Dehnfähigkeit des Anstrichfilms ist eine wichtige Anforderung an die deckende Beschichtung nicht maßhaltiger Holzbauteile. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Bauteile und damit auch die Beschichtungen sind erheblichen Quellund Schwindbewegungen unterworfen. Hier erzielen Dispersionslackfarben aufgrund der Bindemittelbasis die besten Ergebnisse.

Plattenförmige Holzwerkstoffe, die aus dem Innenausbau bekannt sind, finden sich mittlerweile auch im Außenbereich wieder. Bei permanenter direkter Bewitterung oder unter Einfluss von Kondenswasser (z. B. bei Dachuntersichten) bergen diese Holzwerkstoffe zahlreiche Risiken: Fleckenbildung durch Auswanderung löslicher Klebstoffbestandteile, Rissbildung in der Decklage, Schüsseln der Platten, Nährstoffe für Schimmelpilze oder unzureichender Kantenschutz sind unliebsame Nebenwirkungen. Selbst bei einer wetterfesten Verklebung der Platten kann keine allgemeine Empfehlung zur Beschichtung gegeben werden. Bei der Planung sollte unter Berücksichtigung des jeweiligen Holzwerkstoffs, konstruktiver Details, Verbauungsart und zu erwartender Belastung die Dauerhaftigkeit der Beschichtung geprüft werden.

Der Reiz matter Oberflächen

Der Reiz matter Oberflächen

Eine perfekt verarbeitete Oberfläche in samtig-mattem Finish unterstreicht Minimalismus und Schlichtheit, ist unprätentiös und zurückhaltend.

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