Gotthard-Müller-Schule, Filderstadt-Bernhausen

Titelbild: © David Matthiessen Fotografie

Innenraumkonzepte für den Bereich Arbeiten – inklusive Lernen – können im besten Falle mehr, als dafür „nur“ die funktional erforderlichen, gebauten Voraussetzungen zu liefern. Im besten Falle übersetzen sie zudem Werte und befördern sie, gleichermaßen mit fassbaren und sehr subtilen Mitteln. Die Gotthard-Müller-Schule in Filderstadt-Bernhausen zeigt, was damit gemeint ist.

Die neu erbaute Grund- und Gemeinschaftsschule, geformt aus einem einzigen organischen Baukörper, schafft es, den heterogenen Bestand unterschiedlicher Schulbauten auf dem Campus neu zu ordnen. Das Angebot des differenzierten, transparenten Außenraums setzt sich im Inneren des Gebäudes fort.

Unterschiedliche Lernlandschaften mit offenen Raumstrukturen fördern die Kommunikation und unterstützen individualisiertes, kooperatives und soziales Lernen. Klassenzimmer, Gruppenräume und Mehrzweckräume werden zu Einheiten nach dem Prinzip von Lernhäusern zusammengefasst. Auch die Erschließungszonen eignen sich für Unterrichtseinheiten.

Zusätzlich herausgearbeitet wird die Gestaltung durch die markante Farbgebung an den Wänden. Intensive Orange-, Gelb-, Grün- und Erdtöne schaffen eine lebendige und anregende Stimmung, stiften Identität und geben den verschiedenen Lernzonen Charakter. Haptische, warme und hochwertige Materialien vermitteln Wohlbefinden. Mit Leib und Seele können Lehrende und Lernende immer wieder neu in die Atmosphären eintauchen.

Die Gestaltung, Farbgebung und Materialität der Innenräume spiegeln das pädagogische Konzept der Schule konsequent wider und reflektieren es auf die Nutzenden zurück.